Landsberg im 20. Jahrhundert

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Stadt der Jugend

Marienbrunnen in Landsberg am Lech Neben München, der "Stadt der Bewegung", und Nürnberg, der "Stadt der Reichsparteitage", war die bayerische Kleinstadt Landsberg am Lech mit der Gefängniszelle, in der Adolf Hitler nach seinem gescheiterten Putschversuch 1923 "Mein Kampf" verfaßte, die dritte zentrale Stätte des Nationalsozialismus, die "Stadt der Jugend".
Im Anschluß an die Reichsparteitage 1937 und 1938 marschierten Delegationen der Hitlerjugend aus dem ganzen Deutschen Reich im "Bekenntnismarsch der Hitlerjugend" nach Landsberg. Vor gespenstischer Kulisse mit Hakenkreuzfahnen, HJ-Bannern und Fackelbeleuchtung fanden auf dem Landsberger Hauptplatz und im Vorhof der Festungshaftanstalt, die Abschlußkundgebungen der sogenannten "Adolf-Hitler-Märsche" statt. In der Hitlerzelle bekamen die Hitlerjungen das Buch "Mein Kampf" überreicht. Landsberg war zum "Wallfahrtsort der deutschen Jugend" und zur "Station der nationalsozialistischen Erziehung" geworden, wie Reichsjugendführer Baldur von Schirach das nannte. Das Gefängnis mit seiner "Hitlerzelle" sollte zur größten Jugendherberge des Reiches werden. Ferner war ein gigantomanisches Aufmarschstadion geplant, das größere Dimensionen besessen hätte, als der historische Altstadtkern Landsbergs. Als deutsche Truppen am 1. September 1939 Polen überfallen, wird der bereits begonnene "Adolf-Hitler-Marsch" im Anschluß an den "Reichsparteitag des Friedens" abgebrochen.

Die Stadt Landsberg bekam seine exponierte Stellung im "3. Reich" nicht - wie in offiziellen Darstellungen der Stadt gerne behauptet - "von außen übergestülpt". Bereits ab 1933 vermarktet sich die Lechstadt mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln als "Hilterstadt" oder "Stadt des Führers", als "nationalsozialistischer Wallfahrtsort" und "Geburtsstätte der Ideen des Nationalsozialismus". Der "Hitlertourismus" brachte wirtschaftlichen Aufschwung. 1938 schließlich besuchen 100 000 "Volksgenossen" Landsberg und die Hitlerzelle.

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